Drei herausragende Künstler mit eigenem und charakteristischem Stil in einer Ausstellung
Die Wellen des Atlantischen Ozeans durchfluten unser Parkhotel Egerner Höfe und treffen auf den Tegernsee. Großformative, farbintensive Werke im Stil des „Crumbismus“ spiegeln die wunderbare Natur und bringen den Frühling und die Natur in die Räume. Und das Highlight ist der mehr als drei Meter hohe Olivenbaum aus Messing, der die Lobby schmückt.
Alle Werke wurden eigens kuratiert und harmonieren perfekt mit der Architektur unseres Hauses.
Unsere Ausstellung „Three of a Kind”, die wir zusammen mit GALERIE KRONSBEIN in München präsentieren, zeigt mehr als 20 Werke dreier außergewöhnlicher und höchst unterschiedlicher Künstler: des gebürtigen Kubaners Diango Hernández, des Erfinders des „Crumbismus“ Richard Wurm aus Dachau und des Bildhauers HERMANN vom österreichischen Bodensee.
Ein herzliches Grüß Gott von Sarah Kronsbein, Kronsbein Galerie, und Anton Halbmayr, Hoteldirektor!
„Diese drei Künstler könnten nicht unterschiedlicher sein, auch was die Stilrichtung angeht. Doch sie ergänzen sich dramaturgisch hervorragend und fügen sich perfekt in unsere Hotel-Architektur ein.
Kunst möchte gelebt und erlebt werden. Und Kunst möchte vor allem gesehen werden.
Wir freuen uns, wenn Sie sich Zeit und Muße nehmen, sich intensiver mit den Werken auseinanderzusetzen und mit der Kunst zu verweilen.
Sowohl Kunst als auch die Spitzen-Hotellerie fördern Begegnung, wecken Emotionen und kreieren viele Themen zum Austausch – und durchaus auch zum Diskurs. Viel Freude!“
Diango Hernández – Der „Herr der Wellen“ und seine Sprache des Meeres
Wir freuen uns ganz besonders, Werke des international anerkannten Künstler Diango Hernández zeigen zu dürfen. Seine Arbeiten waren bereits in zahlreichen Museen und Ausstellungen weltweit zu sehen – darunter im Museum of Modern Art in New York, in der Hayward Gallery in London, im Tate Liverpool, im Pérez Kunst Museum in Miami und im Münchner Haus der Kunst.
Diango Hernández Torres, 1970 in Sancti Spiritus/Kuba geboren und dort aufgewachsen, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Havanna. Im Jahr 2003 kam er mit seinem Gepäck voller Zeichnungen über Rovereto/Italien, anschließendem Aufenthalt in Sevilla und Madrid schließlich nach Deutschland, von wo aus er stetig mehr internationale Bekanntheit erlangte. Seine Werke haben in visueller Hinsicht auf den ersten Blick etwas sehr Lebensbejahendes und Positives, jedoch greifen sie inhaltlich die bewegende Historie seiner Heimat Kuba auf: Ein Land, das aufgrund seiner jahrzehntelangen politischen Isolation nur spärliche und einseitige Einblicke erlaubte. Mit seiner Kunst, insbesondere mit seinen „Drop“-Paintings, durchbricht er diese Isolation und greift die politische und gesellschaftliche Situation der dortigen Menschen, die ihren Daseinskampf täglich mit wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln bestreiten, auf. Alltagsgegenstände wie gebrauchte Möbelstücke und gefundene Haushaltsutensilien, die in Kuba Mangelware oder gar nicht zu kaufen sind, überführt der Künstler in seinen Skulpturen in eine neue Funktion. Daraus sprechen oft Armut, Frustration und vielleicht auch Sehnsucht, definitiv aber auch Widerstand, Individualität – und auch Humor! Seine „Waves“, die Wellen, stellen seine Sprache des Ozeans dar – eine Sprache, die auch für die Malerei genutzt werden kann, um Bilder für eine Welt zu kreieren, die immer im Fluss und in Bewegung bleibt. Seine Farben und Formensprache z.B. in seinen „Drop-Paintings“ erinnern an die Hausfassaden von nicht linientreuen Kubanern, die von Parteigängern mit überreifen Früchten u.ä. Gegenständen beworfen und auf diese Weise mit bunten Klecksen gebrandmarkt wurden. Seit 2016 treten zudem Wellenmotive auf „Wave-Paintings“, die auf die Sprache der Politik, aber auch auf einzelne Worte, Sätze und ganze Texte Bezug nehmen. Der Künstler schafft damit eine malerische Transformation von Wörtern mit unterschiedlichen Werkmitteln auf unterschiedlichen Materialien, zumeist bedient er sich der Leinwand. Die Werke von Diango Hernández eröffnen eine Welt seiner persönlichen Erinnerungen, oftmals voller Melancholie und Poesie, aber auch voll expressiver Kraft.
Der Künstler war mit seinen Arbeiten bereits in zahlreichen internationalen Ausstellungsprojekten vertreten; u.a. Biennale di Venezia (2005), Bienal de Sao Paulo (2006), Museum für Gegenwartskunst, Siegen (2009), Haus der Kunst, München (2010), Tate Liverpool (2010), Hayward Gallery, London (2010), MART, Rovereto (2011), Bienalde La Habana (2015), K21 Kunstsammlung NRW, Düsseldorf (2016), Museum Morsbroich, Leverkusen (2016), Museum Ludwig in Köln u.v.a. Institutionen und Sammlungen.
HERMANN zeigt erstmals seinen Olive Tree Pompeji
Der Olivenbaum als Symbol für die Wurzeln unserer Geschichte: „Je tiefer und weiter diese Wurzeln zurückreichen, umso besser. Der Baum verdeutlicht, welche entscheidende Rolle die Zeit für das Leben der Menschen und für die Natur spielt. Er ist ein Spiegelbild der Geschehnisse der letzten Jahrhunderte, der Ereignisse der Gegenwart und ein wunderbares Zeichen für Wachstum und somit für die Zukunft.“
Da komme ich her – da gehöre ich hin: HERMANN, Schüler der Natur
HERMANN, mit vollem Namen Hermann Nachbaur, war 40 Jahre lang als Gemüsebauer in seiner Heimat im südlichen Rheintal in Vorarlberg tätig. Tagtäglich sorgte er dafür, dass dem Samen eine Pflanze entspringt, bis er sich dann 2017 voll und ganz seiner Leidenschaft, der Kunst, widmete. Die Natur ist bei HERMANNS künstlerischem Schaffen seine größte Inspirationsquelle, denn alle seine Motive haben dort ihren Ursprung. Er greift zurück auf das „Gold der Natur“, um daraus überdimensionale Kunstwerke aus Gold, Bronze und Messing zu kreieren. Alle Materialien bezieht er vor Ort – ganz nach dem Motto: „Da komme ich her, da gehöre ich hin.“ Hämmern, formen, lasieren, polieren, schleifen – produziert wird alles in seiner eigenen Werkstatt, dem ehemaligen Gemüsebetrieb. Dort gedeihen auch die Ideen für seine Werke, jedes einzelne davon ein Unikat. Gerade erst waren seine Werke beim Ausstellungs-Debüt „Alice im Wunderland“ in der Kronsbein Galerie und im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele in der renommierten Rudolf Budja Galerie zu sehen.
Richard Wurm, der Erfinder des Crumbismus: Im ständigen Dialog mit dem Inneren und dem Äußeren
Die abstrakten und farbintensiven Werke Richard Wurms lassen dem Betrachter viel Raum zur eigenen Interpretation und spiegeln zugleich die herrlichen Farben und das Frühlingserwachen der wunderbaren Natur, die am Tegernsee so allgegenwärtig ist, wider.
„Der spannendste und erhabenste Moment für mich ist es, geleitet und geführt von den Naturgesetzen, mich als Teil eines Prozesses des Wandels zu fühlen: Zwischen dem Verborgenen und dem, was am Ende die Sichtbarkeit in Form meines Kunstwerkes verkörpert. Während dieses kreativen Prozesses entsteht ein Moment, in dem ich eins bin mit dem Kunstwerk. Im ständigen Dialog zwischen dem Äußeren und dem Inneren verstehe ich das erschaffene Kunstwerk als einen Teil des großen Ganzen.“
Richard Wurm, 1971 in Dachau geboren, setzte sich bereits zu Schulzeiten intensiv mit dem Fach Kunst auseinander: Auch während seines Studiums an der TU München und seiner anschließenden Karriere als Bauingenieur verlor er die Kunst niemals ganz aus den Augen. Ab 2012 widmete er sich dann professionell und hauptberuflich der Malerei. Sein Gesamtwerk umfasst seit Beginn seiner Schaffenszeit mehrere 100 Werke. Seine malerische Entwicklung startete er mit figürlichen Arbeiten durch das Auftragen und Abschleifen von Wachs, Acryl und Dispersionsfarbe. Um die enorme gesundheitsschädliche Staubentwicklung zu vermeiden, rief er im Jahr 2013 eine neue Technik ins Leben, den sogenannten Crumbismus. Mit Hilfe eines Hochdruckwasserstrahls bricht er die verschiedenen und vorab auf die Leinwand aufgetragenen Farbschichten auf. Dadurch werden die unterschiedlichen Layer punktuell sichtbar. Der Name dieser neuen Technik leitet sich ab vom englischen Begriff crumble.