Nach Banksy kommt:
Blek le Rat – der Urvater der Schablonen Kunst
THE MAN WHO WALKS THROUGH THE WALLS
Galerie Kronsbein
Die 2009 gegründete Galerie Kronsbein, entwickelte sich schnell zu einer der begehrenswertesten Galerien in München, basierend auf Moderner und Zeitgenössischer Kunst. Bis zum 10. September 2016 war dort die Ausstellung des bekannten Urban Art Künstlers Banksy zu sehen. Für Galerist Dirk G. Kronsbein ein riesen Erfolg, mit dem er zuerst gar nicht gerechnet hatte. Ein Grund mehr, dieses Thema weiter aufzugreifen, welches ihm mit der folgenden Ausstellung, dem Künstler Blek le Rat, mehr als gelungen ist. Der Zusammenhang zwischen Banksy und Blek le Rat ist leicht zu erklären, denn wie Banksy einst selber sagte: "Jedes Mal, als ich dachte ich würde etwas Originelles an die Wand sprühen, fand ich heraus, dass Blek le Rat es bereits schon lange vor mit getan hatte- um genau zu sein, schon 20 Jahre früher".
Blek le Rat
Erste Soloausstellung in Deutschland
Seit dem 15. September 2016 stellt die Münchener Galerie Kronsbein erstmalig den weltbekannten Graffiti Künstler, den Urvater der Stencil Kunst „Blek le Rat“ aus.
Hinter Blek le Rat verbirgt sich Xavier Prou, welcher 1951 in Paris als Sohn einer Künstlerfamilie geboren wurde. Er zählt seit langem ohne Zweifel zu den Gründern der Schablonen Graffiti und gab Graffiti eine neue künstlerische Interpretation, sogar eine für den Betrachter neue Ansichtsweise.
Inspiriert von einer New York Reise im Jahr 1971, wo Xavier Prou Graffiti Writing entdeckte, studierte er anschließend Grafik und Architektur in Paris an der Ecolé des Beaux Arts. Während seines Studiums an der Ecole des Beaux Arts reiste Prou nach NYC mit einem amerikanischen Studienfreund. Dort sah er zum ersten Mal Graffiti. Zuerst versuchte Prou freihändig zu sprühen, was jedoch in seinen Augen fehlschlug. So kam er auf die Schablonen zurück, die er während seiner Kindheit in der italienischen Stadt Padua gesehen hatte. Fortan arbeitete Blek le Rat nur noch mit Schablonen und begann mit Motiven wie Ratten, Panzern und Bananen. Es war immer sein Ziel etwas anderes zu machen, sich von amerikanischen Graffiti abzusetzen, die, wie er empfand, für die Architektur von Paris ungeeignet war. Er wollte Architektur und Kunst verbinden, einen öffentlichen Raum für jeden zugänglich machen. Sein Ziel war es von Anfang an, die Kunst zu demokratisieren - er wollte den Menschen etwas zurückgeben. In der Graffiti Kunst sah Blek le Rat die Möglichkeit, wenn nicht sogar die Freiheit, um das auszudrücken, was auch immer er anderen mitteilen wollte. Er konnte so seine Visionen und seine Ansichtsweisen öffentlich kundtun.
Seine erste großformatige Schablone sprühte er im Jahre 1983. Ein Foto aus der Französischen Zeitung Liberation diente als Vorlage für seine Schablone- heraus kam ein Älterer auf britische Soldaten schimpfenden Mann mit einer Schirmmütze. Es folgten daraufhin noch viele großformatige Arbeiten wie z.B. The Running Man, Greek Lady, Joseph Beuys, Andy Warhol, Russian Soldier, diverse Madonnen, sowie auch Selbstportraits. Blek le Rat selbst sagt zu seinen Arbeiten, dass die Figuren sich ihm irgendwie ähneln, denn Sie sind seine Gestalten, Sie stellen sich der Welt vor. Wann immer er etwas an die Wände malte, hinterließ er auch einen Teil von sich.
Im Jahr 1991 sprühte Blek le Rat „Madonna mit Kind“ in Leipzig, eine Liebeserklärung an seine spätere Frau Sybille. Erst 2012 wurde die Madonna wiederentdeckt, nachdem sie nach all den Jahren mit Plakaten überklebt worden war. Die Madonna ist nun hinter einer Glaswand geschützt, nachdem Blek le Rat Sie vorher noch erneuert hatte.
In der Ausstellung von Blek le Rat „The man who walks through the walls“ seit dem 15. September 2016 in der Galerie Kronsbein zu Gast, können u.a. folgende Exponate betrachtet werden: The man who walks through the walls, Tango, die Madonna, Siebdrucke und einige original Stencils.