Er ist auf dem Boden geblieben, mit einem Hang zum Extravaganten. Er baute über Jahrzehnte Gemüse in seiner österreichischen Heimat an, jetzt macht er aus dem „Gold der Erde“ großartige Kunst. Er gräbt mit den bloßen Händen in der Erde, und seine Kunstobjekte behandelt er wie Rohdiamanten: HERMANN.
Die Kronsbein Galerie bringt den österreichischen Bildhauer und seine Kunstwerke erstmals nach München und lädt die Besucher ein auf eine eindrucksvolle Reise in das Wunderland der Natur! Am 12. März 2024 bitten
Galeristin Sarah Kronsbein und HERMANN zum Ausstellungs-Debüt unter dem
Titel Alice im Wunderland in die privaten Räumlichkeiten der Galeristin in der
Münchner Maximilianstrasse. Eine Premiere, denn es ist HERMANNS erste
Einzelausstellung überhaupt. Eine Hommage an Mutter Erde und die Natur: Der
„Feldhase“ trifft dort auf den „Golden Kohlrabi“ und auf ein Quartett von Tomaten – „das Concerto di Pomodoro“ und eine überdimensionale „Prinzessin“, die Erbse. Alles farbenfrohe und überdimensionale Skulpturen, die
ihren Ursprung in der Natur haben.
HERMANN, mit vollem Namen Hermann Nachbaur, war 40 Jahre lang als Gemüsebauer in seiner Heimat im südlichen Rheintal in Voralberg tätig. Er sorgte
tagtäglich dafür, dass dem Samen eine Pflanze entspringt, bis er sich dann 2017
voll und ganz seiner Leidenschaft, der Kunst, widmete. Die Natur ist bei seinem
künstlerischen Schaffen seine größte Inspirationsquelle, denn alle seine Motive
haben dort ihren Ursprung. Er greift zurück auf das „Gold der Natur“, um daraus
überdimensionale Kunstwerke aus Gold, Bronze und Messing zu kreieren. Alles
Materialien, die er vor Ort bezieht – ganz nach dem Motto: „Da komme ich her,
da gehöre ich hin.“ Hämmern, formen, lasieren, polieren, schleifen – produziert
wird alles in seiner eigenen Werkstatt, dem ehemaligen Gemüsebetrieb. Dort
gedeihen auch die Ideen für seine Werke, die alles Unikate sind.
Eines der Werke „Alice im Wunderland“ ist der „Feldhase“: „Der Feldhase
verkörpert in der Kunst die Wiedergeburt und die Auferstehung, er ist das
Symbol für die Fruchtbarkeit und die Sinneslust“, so Sarah Kronsbein. „Alle
Werke HERMANNS basieren auf dem Wunder Erde und deren Fruchtbarkeit. In
seinen Werken spiegelt er die Symbiosen zwischen Mensch, Fauna und Flora,
zwischen Samen und Lebensmitteln und zwischen Vielfalt und Üppigkeit
eindrucksvoll wider. Die Botschaft lautet, dass wir das „Feld der Zukunft“ mit
Liebe und Sorgfalt zu bewirtschaften haben, um das Zusammenspiel zwischen
allen Lebewesen und der Pflanzenwelt auch für die nachfolgenden
Generationen erhalten zu können.“
Hauptwerk ist der „Golden Kohlrabi“ (Gesamtkunstwerk inkl. Vitrine: B 70xT
70xH 200cm). HERMANN: „Der Kohlrabi benötigt vom Saatkorn bis zur fertigen
Frucht zwischen acht und zehn Wochen. Per se gilt er als Billiggemüse, obwohl
er reich an Vitamin C ist und sehr wichtige Nährstoffe enthält, die wir täglich
brauchen – er ist also ein wunderbares Gemüse. Das war die entscheidende
Anregung, eine Hommage an das Wunder Saatkorn und Frucht in Form einer
Skulptur zu schaffen – symbolisch für ein „wertvolles“ Lebensmittel. Entstanden
ist ein Kohlrabi aus Messing-Bronze Legierung, von Hand modelliert und
gehämmert, mehrfach handpoliert, matt gestrahlt. Die Blätter und Adern
wurden mit speziell angefertigtem Werkzeug in Feinarbeit herauspoliert, 24
Karat vergoldet und schlussendlich mehrfach feinpoliert. Um diese Arbeit zu
realisieren war eine Zusammenarbeit mit Spezialisten, die u.a. für „Bugatti“ und „Rolls Royce“ das Interieur veredeln, notwendig. Der gesamte Arbeitsprozess
erstreckte sich über zwei Jahre, um diese Skulptur perfekt zu vollenden. Das ist
zugleich auch mein Anspruch an mein Denken, an mein künstlerisches Schaffen
und meine Arbeiten.“
Nachhaltigkeit ist für HERMANN schon seit Anbeginn Maxime: Erst als Landwirt,
nun als Künstler. Seine Werke sind eine Hommage an die Natur und zu den
Lebensmitteln. Sein persönliches Lieblingsgemüse ist übrigens die Karotte, da
diese sein Leben sehr geprägt hat. „Ich komme noch aus der Generation, wo man Gemüse im Keller der Privathäuser gelagert hat, um täglichen Zugriff darauf zu haben“, erklärt er. Daher stammt auch sein Bezug zu den klassischen Urgemüsen wie Karotte, Rosenkohl, Rote Beete, etc. „Es sind alles Gemüsesorten, die nun in der modernen Gourmet-Küche wieder zum Leben erweckt wurden.“ Seine letzte im ursprünglichen Beruf geerntete Karotte („The End“) hat HERMANN ebenfalls als Kunstwerk veredelt: Diese wurde im Morgentau geerntet, sofort gekühlt und in fünf Arbeitsgängen aufwändig mit 24 Karat vergoldet. Entstanden ist die Skulptur „Ackergold“, die ebenfalls zu sehen sein wird.
Als Künstler ist HERMANN weitgehend Autodidakt und bezeichnet sich als
„Schüler der Natur“. „Schon als Kind verspürte ich die Leidenschaft für die Kunst, doch für mich war ein anderer Werdegang bestimmt. Es ging darum, den
elterlichen Betrieb zu übernehmen. Mein Leben war dann geprägt von Feldarbeit und als siebenfacher Vater und Ehemann von familiären Verpflichtungen.“ Als Gemüsebauer weiß er den Wert der Lebensmittel besonders zu schätzen: Er legt großen Wert auf hohe Qualität besucht auch gerne einmal ein Gourmet-Restaurant: „So schließt sich der Kreis, denn auch dort geht es wie bei meinem Handwerk um Qualität und Handarbeit – und eben nicht um Masse und Konsum“ sagt er.
HERMANN lässt sich von der Natur genauso inspirieren wie von anderen Städten und Kulturen, von Architektur und Mode und von anderen Künstlern:
„Deswegen freue ich mich, meine Werke in einer kulturreichen Stadt wie München zu zeigen: In der Maximilianstrasse, die für Design und Mode steht.“
Danach sind die Werke im Rahmen einer Vernissage in der Galerie Budja in
Salzburg (23.03.2024) und im 5-Sterne Hotel „Egerner Höfe“ am Tegernsee zu
sehen (11.04.2024).
Folgende weitere Werke werden im Rahmen von Alice im Wunderland gezeigt:
„Rosenkohl“, „Brown Hare” (“Der braune Feldhase“), „Marmande la Grande“:
„Concerto di Pomodori“, „Ackergold Karotte“, „Karotte“, „Prinzessin“, „Petite
Marmande Klasse II“, „Violette Noir“, „Blue Stilton Pepper“.
Ein Abend für alle Sinne: Passend zum Event kreierte der österreichische Starkoch Kevin Micheli ein spezielles Flying Menü, angelehnt an die Werke
HERMANNS. Zu den einzelnen Gängen zähen u.a. die ,,Hermann Tomate“
(Gazpacho mit Basilikum), Erbsenschaumsuppe, Kohlrabi mit Yuzu und Lachsforelle, Pilze mit Petersilie und Pane Puri, die „goldene Karotte“ mit
Kartoffeln, Spinat und Trüffel und zum Dessert die „Kartoffelkiste‘‘ – ein Schoko-
Crumble mit versteckten Kartoffeln gefüllt mit Vanille und Blaubeeren – sowie
„Karottenkuchen a la Hermann“.