Banksy (* vermutlich 1974 in Bristol, Großbritannien) ist ein britischer Streetart-Künstler. Seine Schablonengraffiti wurden in Bristol und London bekannt. Er ist zudem weltweit in anderen Ländern aktiv geworden, unter anderem in Australien, Deutschland, Israel, Italien, Jamaika, Kuba, Mali, Mexiko, Japan, Palästina, Spanien, Österreich, Kanada und den USA. Banksy bemüht sich, seinen Namen sowie seine Identität geheim zu halten.
Banksy bedient sich der Taktiken der Kommunikationsguerilla, insbesondere was seine Inspirationsquellen betrifft (wie beispielsweise der des französischen Pochoir-Künstlers Blek le Rat) und der Adbusters, um eine alternative Sichtweise auf politische und wirtschaftliche Themen zu bieten. Er verändert und modifiziert dabei oftmals bekannte Motive und Bilder. Er nahm Auftragsarbeiten für wohltätige Zwecke an (beispielsweise für Greenpeace) und gestaltete eine Reihe von CD-Covern u. a. für das Label Wall of Sound sowie 2003 für die Band Blur.
Neben seinen Schablonen-Graffiti hängt Banksy eigene Arbeiten auch ungefragt in Museen auf. Sowohl im Londoner Tate Modern, New Yorker Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art, Brooklyn Museum, American Museum of Natural History als auch im Louvre hingen 2005 seine Arbeiten auf diese Weise. Im Mai 2005 wurde Banksys Version einer Höhlenmalerei, die einen jagenden Menschen mit Einkaufswagen zeigte, im British Museum gefunden.
Es wird vermutet, dass Banksys wirklicher Name Rob, Robin oder Robert Banks lautet. Seine Bücher erschienen unter dem Namen „Robin Banksy“, auch wird er in einem frühen Interview aus dem Jahre 2000 als „Robin Banks“ angesprochen. Laut einer von ihm weder bestätigten noch dementierten Enthüllung der Boulevard-Zeitung Daily Mail ist Banksy der am 28. Juli 1973 in Bristol geborene Robin Gunningham, der aus einer Middleclass-Familie kommt und eine Privatschule besuchte.
Der nachweislich existierende Gunningham ist seit etwa 2000 untergetaucht, hatte mit vielen Personen Kontakt, die Banksy kannten, und hat das Wort „Gun“ (Kanone, Pistole) im Namen, dessen lautmalerisches Äquivalent Banksy sein könnte. Laut Ulrich Blanché ist Banksy eine Kurzform von Robin Banks, das wie robbin' banks (Banken ausrauben) klingt. Eine bei Tristan Manco in „Stencil Graffiti“ erwähnte Fleischerausbildung Banksys wird von Banksy in „Existencilism“ und anderen frühen Interviews bestätigt. Steve Wright schreibt, dass Banksy seit etwa 1992 bis 1994 in Bristol Graffiti und Stencils an Wände und Züge sprühte. Manco spricht dagegen von den späten 1980er Jahren („late 1980s“) als Beginn von Banksys Sprayerkarriere. Nicht vor 1997 wurde er Mitglied einer Sprüher-Crew, die sich zu diesem Zeitpunkt DryBreadZ (DBZ) nannte. Im Unterschied zu dem amerikanischen Durchschnittssprüher war er jedoch nicht 14 Jahre alt, sondern bereits fast Mitte 20.
Eine schon mehrfach aufgekommene Diskussion über Banksy als Künstler-Kollektiv wurde Ende 2014 mit der These verbunden, dass Banksy eine Gruppe von Künstlern sei, die maßgeblich durch eine oder mehrere Frauen organisiert würde. Als Indizien dafür werden angeführt, dass sich das Werk Banksys nicht aus Reviermarkierungen im Stil des Taggings entwickelt hätte, dass soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt der Entwürfe stünde und dass untypisch für Street Art weibliche Figuren von Anfang an wesentliche Rollen spielten. Außerdem träten bei den wenigen Interviews immer eine weitere, wechselnde und nicht identifizierte Person im Hintergrund auf, darunter mindestens eine auffällige Frau.
Da die Identität von Banksy unbekannt ist und er überwiegend Street-Art macht, die in der Regel ohne Genehmigung der Hauseigentümer entsteht, tauchten unzählige Epigonen oder Trittbrettfahrer auf. Deshalb existiert unter dem Namen Pest Control ein Authentifizierungsdienst, der die Echtheit von Graffiti und Drucken bestätigen kann.
